Leichte Schädel-Hirn-Traumata (mTBI) gehören weltweit zu den häufigsten Verletzungen, insbesondere bei jungen Erwachsenen. Auffällig häufig treten sie unter Alkoholeinfluss auf – etwa ein Drittel aller Betroffenen ist zum Zeitpunkt des Unfalls alkoholisiert. Trotzdem ist erstaunlich wenig darüber bekannt, wie Alkohol die akuten Auswirkungen einer Gehirnerschütterung verändert. Frühere Studien konzentrieren sich meist auf schwere Verletzungen oder chronischen Alkoholmissbrauch, während der Einfluss akuter Alkoholintoxikation auf die Gehirnfunktion in den ersten Tagen nach einem Unfall weitgehend unerforscht bleibt. Neuere Studien im Tiermodell zeigen widersprüchliche Befunde: Alkohol kann sowohl neuroprotektive als auch schädliche Effekte haben – je nach Dosis, Alter, Geschlecht und Zeitpunkt. Ziel dieser Studie ist es daher, mithilfe moderner Bildgebung den Einfluss von Alkohol auf akute Gehirnveränderungen nach mTBI besser zu verstehen.

Ziel und Nutzen der Studie

Diese Studie soll klären, ob und wie sich eine Gehirnerschütterung unter Alkoholeinfluss im Gehirn anders auswirkt als eine Verletzung ohne Alkohol. Mithilfe von Magnetresonanztomographie (MRT) und wissenschaftlichen Fragebögen untersuchen wir strukturelle, funktionelle und metabolische Veränderungen im Gehirn kurz nach der Verletzung. Langfristig könnten die Ergebnisse dazu beitragen, die Behandlung und Nachsorge alkoholassoziierter Gehirnerschütterungen zu verbessern. Alle Daten werden anonymisiert und ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet.


Wer kann mitmachen?

Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma:

  • Alter zwischen 18 und 60 Jahren

  • Leichtes Schädel-Hirn-Trauma unter Alkoholeinfluss

  • verfügbar innerhalb von 72 Stunden

Als Kontrollgruppe: 

Personen ähnlichen Alters und Geschlechtes, die bisher kein Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben.

Ausschlusskriterien:

Vorgeschichte schwerer Schädel-Hirn-Traumata (für Kontrollen: Schädel-Hirn-Traumata jedes Schweregrades)

Keine neurologischen Vorerkrankungen (z.B.: Epilepsie) oder andere schwerwiegende Erkrankungen

Keine MRT-Kontraindikationen (z.B. Metall im Körper)


Studienablauf

Sobald sie wieder nüchtern sind (ca. 24 Stunden später), können sie sich freiwillig bei unserem Studienteam melden. Nach einem kurzen telefonischen Screening wird ein Labortermin innerhalb von 1–3 Tagen nach dem Unfall vereinbart.

Fragebögen zur medizinischen Vorgeschichte & Untersuchung der psychischen Gesundheit

Es werden Fragen nach möglichen Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme gestellt. Bei Patienten/innen mit Gehirnerschütterung wird außerdem ausführlich über den Unfall und die damit einhergehenden Symptome gesprochen. Mithilfe verschiedener Fragebögen werden Sie gebeten, Fragen zum Konsumverhalten, psychischen Problemen, Lebensqualität, etc. zu beantworten. Nach sechs Monaten erfolgt eine Online-Follow-up-Befragung zu möglichen Langzeitfolgen.

Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspin genannt)

Bei dieser Untersuchung werden Bilder Ihres Gehirns gemacht. Dazu müssen Sie ca. 45-60 Minuten ruhig liegen können. Das MRT verwendet keine Röntgenstrahlung.

Optionale Blutentnahme

Hierbei wird Ihnen optional Blut aus der Ellenbeuge entnommen.

100€ Aufwandsentschädigung

Als Aufwandsentschädigung für die Teilnahme an der Studie erhalten Sie 100€ für den Untersuchungstermin sowie 25€ für die spätere Onlinebefragung (insgesamt bis zu 125€).

Wo finden die Studientermine statt?

Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München

St. Vinzenz-Haus, Nußbaumstr. 5, 80336 München

 

Neuro-Imaging-Core-Unit-Munich (NICUM)

Nußbaumstr. 7, 80336 Munich

Interessiert?

Kontaktieren Sie uns! 
Frau. Anja Betz & Frau. Hanneke MacLaren
Tel.: +49 15254889385
E-Mail: cBRAIN@med.uni-muenchen.de